REGION. Ab in den Urlaub: Morgen beginnen in Sachsen die Sommerferien. Laut dem Deutschen Reiseverband (DRV) haben die Deutschen in diesem Jahr mit ihren Urlaubsbuchungen etwas länger gezögert als sonst üblich.
Deshalb finden laut dem DRV auch Kurzentschlossene in vielen beliebten Destinationen noch freie Kapazitäten. Große Unterschiede hinsichtlich der bevorzugten Ziele gäbe es dabei gegenüber den vergangenen Jahren nicht: Neben der Nord- und Ostseeküste stünden einmal mehr Flugreisen an die Strände des Mittelmeeres – allen voran in die Türkei, nach Spanien, Griechenland, Bulgarien, Tunesien sowie Ägypten –ganz hoch im Kurs. „Last-minute gibt es auch jetzt noch viele Urlaubsmöglichkeiten selbst in den beliebten Urlaubszielen rund um das Mittelmeer“, berichtet DRV-Vizepräsident Ralf Hieke.
Gleichwohl seien Flugmöglichkeiten und -kapazitäten begrenzt. „Auf jeden Fall spart die Experten-Beratung im Reisebüro Zeit, Nerven und Geld“, so der DRV-Reiseexperte. Die Reiseberater vor Ort wüssten zudem, welche Reiseveranstalter etwa Rail&Fly-Tickets beinhalten, sodass für die Anreise zum Flughafen beziehungsweise das dortiges Parken keine weiteren Kosten entstehen. „Unter Umständen kann es sich zudem lohnen, von einem Flughafen in einem benachbarten Bundesland zu starten, in dem gerade oder noch keine Ferien sind, da dort die Auswahl möglicherweise größer ist.“ Ferner seien Abflüge unter der Woche häufig günstiger als solche am klassischen Anreisetag Sonnabend „Ob dies der Fall ist, können Reisebüros sehr schnell und einfach über die Buchungssysteme prüfen, an die alle namhaften Veranstalter angeschlossen sind“, rät Ralf Hieke.
In Steffi‘s Reisebüro in Geithain finden sich Inhaberin Steffi Regner zufolge derzeit sowohl Kurzentschlossne als auch solche Kunden ein, die es in den Herbstferien in meteorologisch stabilere Gefilde zieht. „Insbesondere Bulgarien und die Türkei sind in diesem Jahr der absolute Herbst-Renner“, so Steffi Regner. Zudem kann sie für die Sommerferien von guten Buchungszahlen für Griechenland berichten. „Zwischen Griechenland und der Türkei gibt es jedoch deutliche Preisunterschiede, wobei aber die Türkei hinsichtlich des Services problemlos mithalten kann und insbesondere für Familien sehr zu empfehlen ist“, so die Geithainer Reisefachfrau.
Deren Kollegin Sabine Lippmann vom gleichnamigen Grimmaer Reisebüro kann demgegenüber die Einschätzung des DRV zum diesjährigen zögerlichen Buchungsverhalten durchaus bestätigen. „Das Geschäft verlief in den vergangenen Wochen in der Tat auffällig ruhig, wenngleich ich keinen Grund dafür auszumachen vermag. Andererseits habe ich in den 28 Jahren, die ich mittlerweile im Reisegeschäft tätig bin, auch schon viele Schwankungen in die eine oder andere Richtung erlebt“, so die Grimmaer Reisefachfrau, die die gute Nachfrage nach Reisezielen in der Türkei bestätigt. „Ich persönlich bin darüber hinaus Italien-Liebhaber und habe viele meiner Kunden diesbezüglich überzeugen können, es beispielsweise einmal mit Kalabrien zu versuchen. Weil es hierzulande in den vergangenen Wochen mindestens so warm wie an der italienischen Stiefel-Spitze und in anderen südlichen Gefilden gewesen ist, mag so mancher mit seiner Urlaubsplanung gezögert haben. Dies zumindest vermutet die Bornaer Reisefachfrau Tina Sakel, die ebenfalls die Einschätzung des DRV bestätigen kann. „Zwar ist kein Jahr wie das andere, aber hinsichtlich der diesjährigen Sommer-Buchungen waren die Kundenbewegungen zumindest bei uns auffällig verhalten“, so die Inhaberin von Tinas Reisebüro. „Mit Blick auf den Wetterbericht gibt möglicherweise so mancher dem Freibad um die Ecke oder dem Freizeitpark den Vorzug vor einer Flugreise ans Mittelmeer.“ Denn die Kosten spielten zweifellos bei vielen eine Rolle. „Die Preise sind ja nicht unbedingt gesunken. Und die Deutschen mögen zwar noch immer und mit Recht als Reiseweltmeister gelten, aber bei nicht wenigen geht die Urlaubsplanung übers Portemonnaie, und ich muss manchmal schon gewaltig zirkeln, um für das jeweilige persönliche Budget eine passende Reise zu finden“, berichtet Tina Sakel. Roger Dietze