Mag Sushi und Leipzig: Magier Farid kommt am 13. Mai in die Messestadt. Foto: Regina Katzer

Farid ist der Meister der modernen Magie – für seine Kunst braucht er weder einen doppelten Boden, ein spektakuläres Feuerwerk noch viele Tänzerinnen. Mit seiner neuen Show „The Art of True Illusion“ kommt der international bekannte Star, der im Ruhrgebiet lebt, am 13. Mai, 20 Uhr, ins Haus Leipzig. Regina Katzer hat vorab mit dem Illusionisten gesprochen.

Frage: Alles begann mit einem Zaubertrick Ihres persischen Großvaters. Erinnern Sie sich?

Farid: Er hat eine Münze verschwinden lassen. Da dachte ich als Sechsjähriger, dass mir Copperfield persönlich gegenübersteht. Mit zehn Jahren saß ich vorm Fernseher, habe mir Zauberer angeschaut und wollte meinem Großvater nacheifern. Erst vier Jahre später erfuhr ich die bittere Wahrheit (lacht) – er konnte nur zwei Taschenspielertricks. Trotzdem bin ich sehr froh, dass er mich inspiriert hat.

Und dann ging es auf eine Zauberschule?

Leider nicht. Es war ein anderes Zeitalter – Internet gab es nicht, nur Zauberkästen im Kaufhaus. Mit denen kam ich aber irgendwann nicht weiter. Ich habe versucht, die im TV gesehenen Zaubertricks aus Kartons nachzubauen, meine Schwester hineingesteckt und für meine Eltern gezaubert. Und so ging es Schritt für Schritt weiter.

Sie sind bekannt als ein Magier der leisen Töne. Womit werden Sie die Leipziger in Ihrer neuen Show berühren?

Ich glaube, dass die Nahbarkeit eine große Rolle spielt. Ich versuche, meinen Gästen so nah wie möglich zu sein. Das entspricht auch meinem Naturell. Jeder Zuschauer ist Teil meiner Show. Wenn etwas ins Spiel kommt, dann sind das Alltagsgegenstände von groß bis klein. Und einen spektakulären Abschluss wird es auch diesmal wieder geben – ich möchte vorher nur nicht zu viel verraten. Für jeden ist etwas dabei – viele Zuschauer werden mit mir gemeinsam auf der Bühne stehen, ich bin auch 20 Minuten lang im Publikum. Und dann passieren auch ganz große Dinge, die anders wirken und jeden einzelnen verzaubern werden.

Vor neun Jahren haben wir uns das erste Mal bei einer Boutique-Eröffnung mit Modemacher Philipp Plein in Leipzig getroffen. Sind Sie ab und an in der Messestadt unterwegs?

Ich bin oft in Leipzig. Ich habe hier Freunde, mit denen ich sehr gerne im Sakura Sushi esse.

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Wer erinnert sich nicht an die heimelig-schöne Weihnachtszeit in der Kindheit, wo die Eltern das Puppenhaus vom Boden holten und in der guten Stube zum Spielen aufstellten? Ein bisschen Ostalgie schleicht sich bei mir ein, als ich die knarrenden Stufen zur Dachgeschosswohnung von Christoph Liepach im Leipziger Osten nehme. In den vier Wänden des 28-Jährigen gibt’s jede Menge Relikte aus vergangenen Zeiten zu sehen: eine echte DDR-Schrankwand, jede Menge Ost-Lampen und Puppenhäuser made in (East) Germany.

Fotografie-Student Christoph Liepach ist im Plattenbau in Gera-Lusan aufgewachsen. Foto: Regina Katzer

Die sogenannten Systemhäuser mit austauschbaren Modulen, hergestellt in den Jahren von 1966 bis 1972 im VEB Vereinigte Olbernhauer Spielwarenbetriebe (VERO), waren teuer, erzählt der Fotografie-Student an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Trotzdem habe der Großvater Anfang der 1970er-Jahre seiner Tochter (Jahrgang 1968) ein exklusives Puppenhaus gekauft. Nach Weihnachten wurde das Häuschen in seine Einzelteile zerlegt und verschwand in kleinen Schachteln im Keller des Plattenbaus in Gera-Lusan, wo die Familie noch heute wohnt. „Vor sieben Jahren hat mir meine Mutter ihr Puppenhaus vermacht“, plaudert Christoph mit strahlenden Augen.

Mittlerweile besitzt er vier Häuser in sehr gutem Zustand – daheim hat er aber immer weniger Platz für die guten Stücke. Um die kleinen Kostbarkeiten einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wandern die zweistöckigen Puppenhäuser mit den großen Fensterfronten demnächst als Dauerleihgaben ins N‘Ostalgie-Museum, Steibs Hof, Nikolaistraße 28–32.

Zur Eröffnung am Sonnabend, 4. Mai, begrüßt der Kurator Christoph Liepach die Besucher von 15 bis 18 Uhr ganz persönlich!

Regina Katzer

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