Lehrlinge beim Weidenschnitt im Hammerbachtal bei Bad Düben. Foto: KiKi

BAD DÜBEN/TORNAU. Vor einigen Jahren wurden nördlich von Bad Düben entlang des Hammerbachs junge Weiden gesetzt und nun stand der erste Pflegeschnitt an. Das bedeutet, dass ausgeschlagene Triebe, die sogenannten Weidenruten, zurückgeschnitten werden müssen.

Um diese Arbeit zu erledigen, trafen mehrere junge Menschen im Hammerbachtal ein und erfuhren eine fachkundige Anleitung von Peter Steudler vom Staatsbetrieb Sachsenforst. Mit dabei waren auch zwei Forstwirtlehrlinge von der Ausbildungsstätte Doberschütz des Forstbezirkes Taura sowie der Vorsitzende des Vereins Dübener Heide, Axel Mitzka, und Naturparkmitarbeiterin Janine Meißner.

Die jungen Männer und Frauen, die den Tag im Hammerbachtal erlebten, interessieren sich für eine Lehrstelle beim Forstbezirk Taura und absolvierten daher in den Winterferien ein Schülerpraktikum. „Von den 45 Bewerbern wählten wir zehn junge Menschen aus, die wir näher kennenlernen möchten“, erklärte Peter Steudler. „Uns geht es nicht nur um gute Zeugnisnoten“, so der Lehrmeister. Bei der praktischen Arbeit während der „Schnupperwoche“ zeigten sich dann Fähigkeiten und Fertigkeiten, die eine endgültige Auswahl der Auszubildenden erleichtern sollen. Doch auch umgekehrt zeigt die praxisnahe Tätigkeiten in Wald und Feld den jungen Frauen und Männern, ob ein Beruf in der Forstwirtschaft für sie infrage käme.

In der Praktikumswoche, die größtenteils bei Wind und Wetter im Freien ablief, erfuhren die Bewerber Näheres zum Ablauf der dreijährigen Forstwirtausbildung. Sie lernten die Ausbildungsstätten und internen Betriebsabläufe kennen, trafen Lehrlinge verschiedener Jahrgänge und erhielten so die Möglichkeit, Informationen zu sammeln und damit ihren Berufswunsch zu festigen. Nach Auswertung der beiden  Schnupperwochen (dafür wird die Zeit der Winterferien in Sachsen genutzt)  werden schließlich fünf Jugendliche einen Lehrlingsvertrag beim Staatsbetrieb Sachsenforst im Forstbezirk Taura unterzeichnen.
Es handelt sich dabei übrigens um den nördlichsten der Forstbezirke in Sachsen.

Wie vom Leiter Jan Glock zu erfahren ist, erstreckt sich das genannte Gebiet auf einer Gesamtfläche von 1.770 Quadratkilometern und ist in dreizehn Reviere unterteilt. Der Forstbezirk reicht von Wiedemar und Delitzsch im Westen bis hinüber auf die östliche Seite der Elbe nach Beilrode im Osten. Im Norden des Forstbezirks liegen Bad Düben und Dommitzsch und im Süden zieht sich der Bereich bis hinunter nach Dahlen.

Die beiden großen zusammenhängenden Waldgebiete sind die Dübener Heide und die Dahlener Heide. „Wir brauchen auch künftig gut ausgebildete Fachleute“, erklärt Jan Glock. Schließlich arbeite man in Sachsen daran, für die Zukunft und somit für die nächsten Generationen einen stabilen, arten- und strukturreichen sowie leistungsfähigen Mischwald zu schaffen. „Nur mit engagierten Fachleuten sei diese Aufgabe zu meistern“, ist sich der Bezirksleiter sicher.

Um noch einmal kurz auf den Weidenschnitt im Hammerbachtal zu kommen: „Was für die jungen Menschen ein Praktikum bedeutete, war für uns wertvolle Hilfe der Landschaftspflege“, stellte Axel Mitzka vom Heideverein klar. In der Woche ging es unter anderem auch in eine Feldflur bei Falkenberg und in einen Stieleichenbestand bei Battaune. KiKi

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