Jutta Reinisch hat die Winterausstellung im Schloss kuratiert. Foto: Mario Jahn
Jutta Reinisch hat die Winterausstellung im Schloss kuratiert. Foto: Mario Jahn

Die jetzt präsentierte, traditionelle Winterausstellung im Schloss- und Spielkartenmuseum der Skatstadt widmet sich bis zum 9. März der beliebtesten aller Süßigkeiten: der Schokolade. Dabei werden kulturgeschichtliche Aspekte ebenso beleuchtet wie regionale Bezüge und schwierige Kontexte im Hinblick auf den Anbau des beliebten Genussmittels.

Winterausstellung neu konzipiert

Die Winterschau präsentiert sich dabei mit einem völlig neuen Konzept: Erstmals richtet sich der Fokus der Winterausstellung ganz auf ein Genussmittel – die beliebteste Süßigkeit der Deutschen. In der Ausstellung „Schokolade! – zartbitter und süß“ wird ihre Kulturgeschichte von einem exklusiven Luxusgut bis hin zum Massenprodukt für alle erläutert. Das Thema gibt der Winterausstellung zugleich eine neue Ausrichtung: Wenngleich der besucherorientierte Schwerpunkt bestehen bleibt, wird ein neues Augenmerk auf die Sammlung und auf den Bezug zur Stadt Altenburg gerichtet.

Ausgehend von den frühen Hochkulturen in Mittel- und Südamerika, in denen Kakao eine wichtige Handelsware sowie ein Zahlungsmittel und Heilmittel war, spannt sich der Bogen der Ausstellung bis zu den europäischen Fürstenhöfen. Von dort aus trat der Kakao als luxuriöses Gut schließlich seinen Siegeszug in die bürgerlichen Haushalte an. Heute ist die Schokolade aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.

Ausstellung „Schokolade!“

Für die Ausstellung „Schokolade!“ wurden zahlreiche Objekte wie „Zittertassen“, Schokoladenautomaten oder historische Reklame aus ganz Deutschland zusammengetragen. Diese Exponate geben Einblicke in die Ess- und Trinkgewohnheiten der vergangenen Jahrhunderte. Weitere historische Quellen thematisieren beispielsweise auch den religiösen Diskurs, der rund um die Schokolade geführt wurde. Besonders im Mittelpunkt stand dabei die Frage, ob der Schokoladengenuss das Fasten breche. Selbst in der Kunst wurde die Schokolade zum Sujet, wie die in der Ausstellung gezeigten Überarbeitungen von Jean-Étienne Liotards „Schokoladenmädchen“ durch den Künstler Strawalde verdeutlichen.

Lokale Bezüge

Zudem ist in der Ausstellung eine Auswahl an Objekten mit regionalem Bezug zu sehen. Neben historischen Werbeanzeigen so auch Verpackungsmaterial aus hiesigen Produktionen. Einem öffentlichen Aufruf folgend sind eine Reihe von Exponaten aus privaten Haushalten in die Ausstellung eingeflossen. Abseits der kulturellen und historischen Aspekte beleuchtet die Sonderausstellung auch problematische Themen rund um die Schokolade.

Hier steht vor allem der Kakaoanbau im Fokus, der nur in feucht-tropischen Gebieten entlang des Äquators – heute vor allem in Westafrika – betrieben wird. Damit einher gehen die klimaschädliche Rodung von Regenwäldern und die Bedrohung zahlreicher Tierarten.

Ergänzt wird die Ausstellung durch eine ebenso umfang- wie kalorienreiches Begleitprogramm. Neben Verkostungen können sich die Besucherinnen und Besucher auf eine ganze Reihe von praktischen Angeboten sowie auf Führungen freuen. Nähere Informationen dazu finden sich auf den Internetseiten des Schloss- und Spielkartenmuseums. SR/RM

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