Mit großer Trauer gibt das Lindenau-Museum Altenburg den Tod der Kunstschaffenden und langjährigen Leiterin des Studios Bildende Kunst (heute „studio“), Ursula Jobst, bekannt. Im Alter von 95 Jahren ist sie in der Nacht vom 28. auf den 29. November verstorben. Als erste Leiterin der 1971 wiedergegründeten Kunstschule im Lindenau-Museum setzte sie im Bereich der musealen Bildungsarbeit entscheidende Impulse.
Wichtige Rolle im regionalen Kulturleben
„Mit der Künstlerin Ursula Jobst verliert das Altenburger Land eine Persönlichkeit, die über viele Jahrzehnte hinweg eine wichtige Rolle im kulturellen Leben der Region gespielt hat. Als langjährige Leiterin des Studios Bildende Kunst beeinflusste sie die künstlerische Entwicklung mehrerer Generationen maßgeblich“, heißt es in einem Nachruf des Lindenau-Museums.
Auch nach dem Ende ihrer Leitungsfunktion im Jahr 1989 blieb sie der Kunstschule bis 1999 als Dozentin verbunden. In dieser Zeit und darüber hinaus war sie den hiesigen Kunstschaffenden eine verlässliche Partnerin. Ursula Jobst wurde 1929 in Altenburg geboren. Von 1945 bis 1959 arbeitete sie als Kinderpflegerin und Kindergärtnerin. Bereits in dieser Zeit erhielt sie eine künstlerische Ausbildung bei dem Altenburger Maler Heinrich Burkhardt.
Farblinolschnitte, Collage und Aquarelle
Ihre künstlerische Arbeit begann Ursula Jobst mit Farblinolschnitten, Collagen und Aquarellen, später fokussierte sie sich vor allem auf Applikationen. 1957 wurde sie mit dem ersten Preis des bildnerischen Volksschaffens der DDR ausgezeichnet, 1965 folgte die Aufnahme in den Verband Bildender Künstler. Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen führten sie in zahlreiche Städte in Ostdeutschland – darunter Dresden, Leipzig, Magdeburg und Neubrandenburg.
Zu ihrem 80. Geburtstag im Jahr 2009 wurden in einer Kabinettausstellung nochmals Werke von ihr im Lindenau-Museum gezeigt. Eine chronische Erkrankung hatte ihr künstlerisches Schaffen in den vergangenen Jahren sehr stark beeinträchtigt.
Nun ist Ursula Jobst im Alter von 95 Jahren in ihrer Geburtsstadt Altenburg verstorben. Das Lindenau-Museum wird ihr ein ehrendes Andenken bewahren. SR/Red.