Das funkelnagelneue Polizeirevier Leipzig-Nord wurde in diesen Tagen eröffnet. Foto: Betty Einhaus
Das funkelnagelneue Polizeirevier Leipzig-Nord wurde in diesen Tagen eröffnet. Foto: Betty Einhaus

Eines der modernsten Polizeireviere im Freistaat Sachsen steht in Leipzig: Der neue Komplex Leipzig-Nord in der Essener Straße mit rund 2500 Quadratmetern Nutzungsfläche wurde in diesen Tagen seiner Bestimmung übergeben. Und diese ist durchaus herausforderend: Das Polizeirevier vereint alle bisher auf fünf Standorte verteilten Bereiche unter einem Dach.

Der Hintergrund: Mit der Polizei-Strukturreform 2012 (Polizei.Sachsen.2020) wurde der Zuständigkeitsbereich des Reviers deutlich erweitert. Neben Schkeuditz und Taucha kamen auch Teile des früheren Reviers Leipzig-Nordost hinzu. Durch den erhöhten Personalbedarf war das Polizeirevier Leipzig-Nord nach der Reform auf mehrere Standorte verteilt: Essener Straße 1, Neue Messe, Schkeuditz, Paunsdorf und Taucha – nunmehr verbleiben kleinere Standorte in Taucha und Schkeuditz, um weiterhin kurze Wege für die Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen.

Revier ist zuständig für 195. 636 Einwohner

Damit sind die Zahlen nunmehr beachtlich: Das Revier ist zuständig für 195. 636 Einwohner in einem Gebiet von rund 218 Quadratkilometern, das 16 Leipziger Stadtteile sowie Schkeuditz, Taucha, den Flughafen und die Messe umfasst. Insgesamt arbeiten hier 246 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – viele davon im Schichtdienst. Investiert wurden rund 19,5 Millionen Euro in ein – nun ja – nicht sonderlich einfaches Bauvorhaben.

Punkt 1: Gebaut wurde auf einer alten Tongrube – macht 120 Betonpfähle, die bis zu zwölf Meter in den Boden gerammt werden mussten, um tragfähige Schichten zu erreichen. Die Folgepunkte umfassen Bombenfunde, eine Pandemie und diverse Teuerungen – all dies sorgte für Verzögerungen. Eigentlich sollte das neue Polizeirevier Leipzig-Nord schon 2021 fertig sein …

spezielles Leitsystem für sehbeeinträchtigte Besucher

Der Bau kann sich dennoch sehen lassen: Zum einen ist an gute Arbeitsbedingungen gedacht – es gibt Büro-, Besprechungs- und Schulungsräume sowie Sozialbereiche mit Umkleiden, Duschen und einem Sportraum. Auch technische Bereiche wie Asservatenräume, eine Waffenkammer, Vernehmungs- und Verwahrräume sind vorhanden. Andererseits ist das Gebäude auf allen Etagen komplett barrierefrei – für sehbeeinträchtigte Besucher gibt es im Außenbereich ein spezielles Leitsystem mit taktilen und kontrastreichen Markierungen, das von der Straße bis ins Innere des Polizeireviers führt.

Blickfang ist der „Light Observer“ der Leipziger Künstlerin Franziska Möbius. Die schlanke, hohe Säule besteht aus Glassteinen. Die farbigen Quader brechen und streuen das Tageslicht, so dass sich die Farben der Säule je nach Tageszeit verändern. Die Säule symbolisiert Transparenz, Wachsamkeit und Schutz – und erinnert an die Verletzlichkeit einer scheinbar stabilen Ordnung. Das Kunstwerk hatte den Wettbewerb für die „Kunst am Bau“ gewonnen.

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