Der Verteilnetzbetreiber MITNETZ STROM hat am 5. September im Wiedemarer Ortsteil Lissa die 1000. digitale Ortsnetztrafostation (digiONS) ans Netz angeschlossen. Diese Inbetriebnahme ist ein wichtiger Meilenstein für die Energiewende in Mitteldeutschland: Bis 2030 will das Unternehmen mehr als 4000 digiONS errichten und etwa 3000 konventionelle Trafostationen in den Ortsnetzen digital nachrüsten. Allein in diesem Jahr wird MITNETZ STROM in seinem Netzgebiet, das sich über Teile von Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen bis Südbrandenburg erstreckt, rund 560 digiONS in das Stromnetz einbinden und dafür rund 80 Millionen Euro investieren.
„Der Roll-out von digitaler Netzinfrastruktur in der Fläche zeigt, wie die enviaM-Gruppe der Energiewende auch aus den Ortsnetzen heraus wichtige Impulse gibt“, betont Bernd Böddeling, Aufsichtsratsvorsitzender der enviaM-Gruppe. Dirk Sattur, technischer Geschäftsführer von MITNETZ STROM, ergänzt: „Die Smartifizierung des Stromnetzes ist neben dem Netzausbau eine unserer wichtigsten Aufgaben. Digitale Trafostationen machen das Netz für uns transparenter und sind somit ein wichtiger Baustein für ein intelligentes Netz.
Mit der 1000. digiONS auf dem Weg zum Ausbauziel
Mit der 1000. digiONS sind wir auf einem guten Weg, unser Ausbauziel bis 2030 zu erreichen.“ Auch Planung und Betrieb des Netzes verbessern sich durch die Digitaltechnik, wie Karolin Sänger, Leiterin der Netzregion Westsachsen, verdeutlicht: „Mithilfe der Informationen zur Netzauslastung, die wir durch die digiONS erhalten, werden Netzinvestitionen noch besser planbar. Bei Störfällen können wir zudem von unserer zentralen Schaltleitung aus Fehler schneller lokalisieren und von Ferne den Stromfluss punktuell ab- und zuschalten. Das spart Zeit, grenzt die Zahl der betroffenen Anschlüsse ein und erleichtert den Monteuren vor Ort die Arbeit signifikant.“
In der zentralen Schaltleitung laufen alle Informationen aus dem Netz zusammen, auch die Daten der digiONS. Holger Erdmann, Abteilungsleiter Systemführung in der Schaltleitung von MITNETZ STROM, arbeitet mit seinem Team daran, die Informationen der digiONS immer „auf dem Schirm“ zu haben und effektiv auszuwerten.
Netzstabilität als Ziel
Grid Monitoring nennt sich dieser aufwendige Prozess. „Wir haben eine eigene Lösung für diese Aufgabe entwickelt, denn wir müssen mit jeder digiONS, die ans Netz geht, mehr Informationen verarbeiten. Unser Ziel ist, die Netzstabilität nicht nur im laufenden Betrieb, sondern auch vorausschauend zu sichern. Wenn wir zum Beispiel sehen, dass wir in einem Ortsnetz durch die erhöhte Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien oder wachsenden Strombedarf für Elektromobilität an die Kapazitätsgrenzen des Netzes kommen könnten, müssen wir diese Information weitergeben, damit wir dieses Netz rechtzeitig verstärken können.“