Ein letztes „Hipp, hipp, hurra“: Die Wurzener Ruderer beendeten dieser Tage eine erfolgreiche Saison und ließen ihre Boote letztmalig zu Wasser. Foto: Roger Dietze

BENNEWITZ/SCHMÖLEN. „Hipp, hipp, hurra“ hieß es dieser Tage letztmalig am Schmölener Domizil der Wurzener Rudervereinigung Schwarz-Gelb. Beim traditionellen Abrudern wurde Rückschau auf die Saison gehalten und ein neues Boot getauft.
Doppelolympiasieger Philipp Wende steht bislang als größtes Nachwuchs-Talent in der Chronik der Wurzener Rudervereinigung Schwarz-Gelb. Ein 19-Jähriger schickt sich nun an, in den Fußstapfen des heute 33-jährigen Ausnahmeathleten zu wandeln. Beim traditionell mit Freunden und Unterstützern des Vereins bei Kaffee, Kuchen und Gegrilltem vollzogenen Abrudern fehlte das schwarz-gelbe Nachwuchs-Ass Paul Dohrmann deshalb, weil er mit einer Mannschaft des Deutschen Ruderverbandes (DRV) an Wettkämpfen in New York und Boston teilnahm. „Paul hat sich entschlossen, den Leistungssport intensiver zu betreiben“, berichtet Vize-Vereinsvorsitzende Harald Dögnitz. Dank fleißigen Trainings am Stützpunkt in Leipzig habe er den Sprung in die DRV-Mannschaft geschafft und die Gelegenheit erhalten, in diesem Jahr an den U-23-Europameisterschaften in Brest teilzunehmen, wo er sich mit seinen Mannschaftskollegen im Vierer ohne Steuermann die Bronzemedaille erruderte. Vor einigen Wochen wechselte der Teenager den Trainingsstützpunkt und ging nach Dortmund, wo bereits seine Mannschaftskameraden trainieren. Dabei trat der Wurzener Nachwuchs-Ruderer die Fahrt ins Nordrhein-Westfälische nicht mit leeren Händen an. Im Gepäck hatte er vielmehr ein komplett aus Carbon gefertigtes Riemenzweier-Boot, das sein Vater Hendrik dem Verein als Sachspende hatte zukommen lassen und das im Rahmen des Abruderns mit Blick auf die nächsten Olympischen Sommerspiele in zwei Jahren auf den Namen „Tokio“ getauft wurde. „Jeder, der unseren Verein auf diesem Leistungsniveau vertritt, hat die bestmögliche Unterstützung und das beste Bootsmaterial verdient“, so Harald Dögnitz.
Mit Top-Material sind in diesem Frühjahr und Sommer auch der Wurzener Ruderachter der Männer und der der Frauen in der RuderBundesliga am Start gewesen. Während es für Letzteren in seiner ersten Saison darum ging, Erfahrungen zu sammeln, konnte sich Ersterer mit Platz vier im Gesamtklassement der insgesamt 18 gestarteten Boote erneut steigern. „Dabei kam das Boot bei keinem Rennen schlechter als auf dem 5. Platz ins Ziel“, berichtet der Vereins-Vize.
Ein ums andere Mal kamen die Wurzener Ruderer in den vergangenen Wochen und Monaten als Erste, Zweite oder Dritte ins Ziel. So sprangen für sie allein bei den Einsätzen bei Kinder- und Jugendregatten 40 Siege heraus. Ganz oben aufs Podium schafften es sowohl der Frauen- als  auch der Männerachter sowie der Männervierer bei den traditionell auf dem Eilenburger Baggersee ausgetragenen sächsischen Landesmeisterschaften. Diesen drei Booten gleich tat es der Riemenzweier mit Jessica Müller und Charlotte Arens. Den Vizemeister-Titel sicherten sich in Nordsachsen zudem die Zwillinge Felix und Max Weiser im Doppelzweier der 13- bis 14-Jährigen, wobei sich Letzterer darüber hinaus die Bronzemedaille im Jungen-Einer erruderte.
„Die Rudervereinigung delegiert einerseits regelmäßig Sportler zu den Landeszentren und fördert andererseits den Breitensport, womit sie genau das tut, was wir uns unter guter Vereinsarbeit vorstellen“, fand der Präsident des Landesruderverbandes Sachsen, Tobias Roßberg, lobende Worte für den Wurzener Traditionsverein. „Im Verhältnis zur Größe der Stadt Wurzen holt der Verein das Maximale aus dem ihm zur Verfügung stehenden Nachwuchspotenzial heraus.“ Roger Dietze

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