Die Simulation zeigt, wie die Dauerausstellung im Geopark Porphyrland am Standort Röcknitz aussehen soll. Grafik: Geopark Porphyrland
Die Simulation zeigt, wie die Dauerausstellung im Geopark Porphyrland am Standort Röcknitz aussehen soll. Grafik: Geopark Porphyrland

Im August wird im Nationalen Geopark Porphyrland am Standort Geoportal Röcknitz eine neue Dauerausstellung eröffnet. Sie führt die Besucherinnen und Besucher mehr als 290 Millionen Jahre zurück in das Perm-Erdzeitalter, in eine Phase mit sehr explosivem Vulkanismus. Das Gebiet des heutigen Geoparks Porphyrland südöstlich von Leipzig lag zu jener Zeit noch nahe am Äquator. Gewaltige Kräfte tief aus dem Erdinneren entluden sich in zwei Supervulkan-Ereignissen, die im Zeitraum von reichlich zehn Millionen Jahren die Landschaft stetig veränderten. Mehrfach ergossen sich Lavaflüsse aus Vulkanschloten und Erdspalten über die Region.

Gigantische Glut- und Aschewolken

Beim Einsturz riesiger Calderen haben sich rasend schnell gigantische Glut- und Aschewolken ausgebreitet und ihre Ablagerungen sind zu einer mächtigen Schicht aus Porphyrgesteinen erstarrt. Heute noch – nach Jahrmillionen von Verwitterung und Abtragung – ist diese steinerne Schicht bis mehr als 600 Meter mächtig.

m Geopark Porphyrland in Röcknitz wird im August eine neue Dauerausstellung eröffnet, in der es unter anderem um Supervulkane geht.
m Geopark Porphyrland in Röcknitz wird im August eine neue Dauerausstellung eröffnet, in der es unter anderem um Supervulkane geht. Foto: Geopark Porphyrland

Die Rochlitz- und die Wurzen-Eruptionen gehören damit zu den größten Vulkanereignissen in der geologischen Vergangenheit. Um die 30 vulkanische Porphyrgesteinsarten prägen heute das Porphyrland. Dieser steinerne Schatz wurde und wird seit Jahrhunderten in vielen Steinbrüchen abgebaut und als Baustoff für Gebäude, Straßen und Schienenwege verwendet. Der Rochlitzer Porphyrtuff beispielsweise prägt seit etwa 900 Jahren die mitteldeutsche Baukultur und schmückt Kirchen, Klöster, Schlösser, Gebäude, Brücken und Kunstwerke.

Zeugnisse einstiger Supervulkane

290 Millionen Jahre Erdgeschichte haben dazu geführt, dass sowohl die Rochlitz – als auch die Wurzen-Caldera, vulkanische Einsturzkessel bemerkenswerten Ausmaßes – heute nicht mehr gut sichtbar sind- Verwitterungsprozesse sowie die Eispanzer während der Elster- und Saalekaltzeiten haben ihren Teil dazu beigetragen. Die verbliebenen Spuren in der Landschaft müssen „gelesen“ bzw. interpretiert werden, um sie als Zeugnisse einstiger Supervulkane wahrzunehmen und zu begreifen.

Der Geopark Porphyrland erhält mit der Ausstellung „Supervulkane in Sachsen“ einen Ort, an dem die Phasen der Supereruptionen, ihre Auslöser, die Auswirkungen auf Flora und Fauna sowie die Entstehung der verschiedenen Porphyrarten mit analogen und digitalen Mitteln verständlich dargestellt werden.

Ausstellung „Supervulkane in Sachsen“

Ab August wird dann die Ausstellung „Supervulkane in Sachsen“ als Erlebnis- und Bildungsort am Geoportal Röcknitz zu finden sein. Sie ergänzt die dortige Ausstellung „Zeit-Wandel-Stein – Bewegte Geologie einer Landschaft“ im Herrenhaus sowie den Spielplatz „Fred Porphyrstein“ und den GeoErlebnis-Garten. Die Ausstellung „Supervulkane in Sachsen“ ist in deutscher und englischer Sprache verfasst, ist barrierearm und verfügt über einen Spielebereich für Kinder.

Weitere Infos zum Geopark gibt es hier.

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