Wie fahrradfreundlich sind Grimma und Wurzen? Eine Online-Abstimmung ist bis 30. November möglich. Foto: Wieland Müller/pixelio.de

Noch bis zum 30. November läuft der Fahrradklima-Test, die große Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) zum Radverkehr. Mitmachen kann jede Person, die Rad fährt, egal ob sie ADFC-Mitglied ist oder nicht. Die Bewertung besteht aus einem Fragebogen mit 32 Punkten, von der Wegequalität der Radwege bis zur Frage, ob das Radfahren in der Stadt eher als entspannt oder stressig empfunden wird.

Bis Freitag hatten in Grimma bereits 58 und in Wurzen 51 Personen die Möglichkeit genutzt, den Fragebogen auf www.fahrradklima-test.de ausgefüllt und in ihrer Stadt radspezifische Kriterien bewertet. „Wir freuen uns, dass bereits so viele Radfahrende in Grimma und Wurzen am Fahrradklima-Test teilgenommen haben. Um die Datenqualität zu verbessern, benötigen wir aber noch mehr Personen, die sich an der Umfrage beteiligen“ sagt Konrad Krause, der den Fahrradklima-Test für den ADFC Sachsen koordiniert. Im Gegensatz zu diesem Jahr war eine Aufnahme in den letzten Fahrradklima-Test 2016 nicht möglich, weil sich damals nur vier Personen aus Grimma beteiligten.
Die Befragung soll eine Bestandsaufnahme zum Radverkehr in allen deutschen Städten ermöglichen und sowohl dem ADFC als auch der Politik vor Ort Feedback geben. „Der Fahrradklima-Test hat in der Vergangenheit bei vielen Verantwortlichen in der Kommunalpolitik und in den Stadtverwaltungen das Bewusstsein für den Radverkehr geschärft“, so Krause.

Viele Städte und Gemeinden haben in den letzten Jahren etwas für den Radverkehr getan. Ob sich die Bemühungen in der öffentlichen Meinung widerspiegeln, soll der Fahrradklima-Test ans Tageslicht bringen. Die Ergebnisse sind der Gradmesser dafür, wie gut die Bedingungen zum Radfahren in einer Stadt sind. Die Bewertung aus Sicht der Radfahrenden ermöglicht beispielsweise konkrete Aussagen darüber, ob sich Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs positiv ausgewirkt haben oder Investitionen versackt sind.
Allerdings muss eine Mindestteilnehmerzahl erreicht werden, um in die Endauswertung zu kommen: Städte und Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern brauchen mindestens 50 Teilnehmende, bei bis zu 200.000 Einwohnern sind es 75 und bei mehr als 200.000 Einwohnern sind 100 Teilnehmende notwendig. 2016 kamen deutschlandweit 539 Städte und Gemeinden in die Bewertung, die auf www.fahrradklima-test.de nachgelesen werden kann. Der Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit und findet 2018 zum achten Mal statt.

Wie funktioniert der Fahrradklima-Test?

Der Online-Fragebogen kann mit dem PC, dem Tablet oder auf dem Smartphone auf www.fahrradklima-test.de ausgefüllt werden. Auch auf Flyern und Plakaten wird auf die Umfrage hingewiesen. Die 32 Fragen lassen sich in zehn Minuten beantworten. Falls eine Frage auf die eigene Gemeinde nicht zutrifft – etwa, weil es keine Einbahnstraßen oder keine Ampeln gibt –, kann man die Frage auch unbeantwortet lassen. Am Ende der Umfrage ist Platz für Anmerkungen und Hinweise zu lokalen Problemen. Diese werden nach Abschluss des Projekts an die zuständige Stadtverwaltung weitergeleitet. Wer in mehreren Städten und Gemeinden mit dem Rad unterwegs ist und eine gute Ortskenntnis besitzt, kann die Infrastruktur in mehr als nur einem Ort bewerten. red

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