Jagdhornklänge und deftige Wildgerichte: Die Sachsenforst-Angebote zum Selberschlagen des Weihnachtsbaumes sind traditionell in ein buntes Rahmenprogramm eingebettet. Foto: Roger Dietze

REGION. Sich seinen Weihnachtsbaum selber zu schlagen, liegt im Trend. Der Sachsenforst bedient diesen, indem er seine Weihnachtsbaumkulturen nach und nach für die Öffentlichkeit öffnet. Doch die Trockenheit in diesem Jahr hat den neuen Kulturen zum Teil heftig zugesetzt.

Weihnachten ohne Weihnachtsbaum – diese Vorstellung ist schlichtweg abwegig. Durchaus realistisch ist allerdings die Prognose, dass das zunehmend beliebte Selberschlagen von Nordmanntanne, Blaufichte & Co. vor der Haustür in den nächsten Jahren nurmehr eingeschränkt möglich sein könnte. Grund dafür ist die Trockenheit der vergangenen Monate, die Besonderen im Forstbezirk Leipzig massive Schäden am Baumbestand im Allgemeinen und den Weihnachtsbaumkulturen im Besonderen verursacht hat. Schadensschwerpunkt ist laut der Forstbezirksverwaltung vor allem der Südraum Leipzig mit seinen Kippenflächen in den einstigen Tagebauen. So hätten die Förster versucht, in der Neuen Harth bei Markkleeberg frühere dort vernässte Flächen mit rund 6000 Stecklingen mit unempfindlichen Bruch- und Stilweiden wieder anzureichern, von denen jedoch rund 80 Prozent vertrocknet seien. Auch auf der Kippe Böhlen seien rund 2500 im Frühjahr gepflanzte Blaufichten und 500 Nordmanntannen vollständig ausgetrocknet, ebenso 500 Nordmann- und Coloradotannen in der Weihnachtsbaumpflanzung im Oberholz bei Großpösna.

Hinsichtlich der Termine für das Selberschlagen in den nächsten Jahren gibt Carsten Pitsch, verantwortlicher Förster im Staatswald-Revier 09, das unter anderem die Kippe Böhlen umfasst, Entwarnung. „Als Folge der Trockenheit sind wir auf unseren sieben Weihnachtsbaum-Plantagen zwar um ein Jahr zurückgeworfen worden, wir sollten aber gleichwohl in den nächsten Jahren durchgängig in der Lage sein, Bäume in jeder Größe anbieten zu können“, so der Revierförster.

„Zu einem Engpass könnte es nur in dem Fall kommen, dass 2019 ein ähnlich trockenes Jahr mit identischen Verlusten wird, wovon wir aber nicht ausgehen.“

Sind auf den Weihnachtsbaum-Plantagen die Schäden infolge der Trockenheit der vergangenen Monate ziemlich klar zu bemessen, ist es für eine Bestandaufnahme im gesamten Staatsforst noch zu früh. „Eine abschließende Bewertung auch hinsichtlich des gesamten Ausmaßes der etwa durch Schädlings verursachten Folgeschäden macht nicht vor dem Frühjahr Sinn, grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass alle Bäume aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit in ihrer Vitalität mehr oder weniger geschwächt sind“, berichtet Christiane Wolfram, im Forstbezirk zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit und Waldpädagogik. Bei den Nadelbäumen habe der Wassermangel zum Zurückfahren der Harzproduktion geführt, womit wiederum die Abwehr des Borkenkäfers weitgehend zum Erliegen gekommen sei. „Ersten Schätzungen zufolge sind rund
40 000 Bäume aufgrund des Schädlingsbefalls als Folge des akuten Wassermangels abgestorben.“

Wie bereits im Frühjahr so würden auch in den nächsten Wochen noch einmal knapp 50 Hektar im gesamten Forstbezirk aufgeforstet. Zum überwiegenden Teil auf Flächen, deren Baumbestände dem Januar-Orkan Friederike zum Opfer gefallen sind. Gepflanzt würden wieder überwiegend Eichensorten. „Die im Frühjahr gepflanzten Eichen haben sich als überaus robust gegenüber der Trockenheit erwiesen, die Verluste bewegen sich auf einem durchschnittlichen Niveau“, so Christiane Wolfram. Roger Dietze

Möglichkeiten zum Selberschlagen bestehen an folgenden Orten:

9. und 22. Dezember auf der Kippe Böhlen, an der B 2 zwischen Zwenkau und Deuben, Zufahrt über den Parkplatz am Imbiss „Waldeck“, jeweils von 9 bis 15 Uhr
9. und 22. Dezember im Oberholz bei Großpösna, Zufahrt über Störmthaler Weg/Waldeinfahrt am Mühlweg, jeweils 9.30 Uhr bis 14.30 Uhr
8. Dezember im Naunhofer Forst am Dreiflügelweg,
Zufahrt über Großsteinberger Straße, 9 bis 15 Uhr
8. Dezember im Thümmlitzwald in Seidewitz (Blaufichten),
Zufahrt über Fürstenweg, 9 bis 13 Uhr
8. Dezember im Wermsdorfer Forst,
Zufahrt über Kalkweg zwischen Wermsdorf und Collm, 9 bis 13 Uhr

Der Sachsenforst bittet um das Mitbringen von Handsägen oder Äxten, aber nicht von Motorsägen! Weitere Bezugsquellen sind der Tannenhof Threna, die Gartenbaubetriebe Neidhardt in Zitzschen und Harzendorf, in Frauendorf sowie Müllers Weihnachtsbäume in Burkartshain.

 

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