Olaf ist drei Jahre jung, lebt sonst im Tierpark Eilenburg und nun für ein paar Wochen im Delitzscher Tiergarten. Seine Mission ist ein Flauschangriff – Olaf soll sich um die drei Delitzscher Alpakastuten kümmern.
Offenbar war diese Mission möglich, denn der Hengst mit dem braunen Lockenkopf, auf den manch dauergewellter Jugendlicher neidisch blicken würde, ist schon beim Deckakt im Freigehege beobachtet worden. Insofern hofft das Tiergartenteam auf Nachwuchs im Juli 2024, so lange dauert es bei erfolgreicher Befruchtung bis zur Geburt.
Barockeselstuten Sissi und Clara leben im Tiergarten Delitzsch
Auch bei den beiden Barockeselstuten Sissi und Clara erwartet das Delitzscher Tiergartenteam Zuwachs. Hier zog vor wenigen Tagen ein Hengst ein und sorgt hoffentlich für Nachwuchs. Der Eselhengst heißt Richard, ist acht Jahre alt und kommt aus dem Tierpark Röhrensee, wohin er nach etwa einem Dreivierteljahr zurückkehren wird.
Barockesel leben erst seit 2021 im Delitzscher Tiergarten. Damals hatte man die Eselin Sissi aufgenommen, die am Anfang einer Zucht der hoch gefährdeten Haustierrasse „Österreichisch-ungarischer Barockesel“ stehen soll. Ihre Nachkommen könnten später als flankierende Schutztiere für Schafherden, sogenannte „Herdenesel“, eingesetzt werden.
320 Barockesel weltweit
Weltweit gibt es derzeit nur 320 Barockesel – die Rasse ist also stark gefährdet. Noch bis in die späten 1980er-Jahre galt die Rasse, deren Ursprünge in der Barockzeit liegen sollen, als ausgestorben. Mit damals in Österreich und Ungarn entdeckten Tieren begann die Nachzucht der auffällig aussehenden Tiere. Im Freistaat Sachsen unterstützte das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) die Nachzucht der bedrohten Haustierrasse.
Für die Anschaffung der Esel und die Renovierung des Eselstalls hatte das SMEKUL 2021 dem Tiergarten Delitzsch im Rahmen des „eku Zukunftspreis 2020“ 9000 Euro für die Einreichung „Erhalt seltener Haustierrassen für mehr biologische Vielfalt und ein ökologisches Lebensumfeld“ zuerkannt.