Auf Schloss Colditz wird eine neue Ausstellung zu frühen Konzentrationslagern in der NS-Zeit eröffnet. Foto: Thomas Kube
Auf Schloss Colditz wird eine neue Ausstellung zu frühen Konzentrationslagern in der NS-Zeit eröffnet. Foto: Thomas Kube

Im Rahmen des Themenjahrs „1933 – Wege in die Diktatur“ organisiert die sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (kurz sLAG) eine Tour mit der Ausstellung „Auftakt des Terrors“. Diese wird am 10. Juni ab 16 Uhr auf Schloss Colditz eröffnet. Im Anschluss an einen Vortrag gibt es eine Führung.

In der Arbeitsgemeinschaft Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager haben sich 16 Einrichtungen der historisch-politischen Bildungsarbeit aus ganz Deutschland zusammengeschlossen. Gemeinsam haben sie die Ausstellung „Auftakt des Terrors. Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“ erarbeitet, in der die heute weithin unbekannte Geschichte der frühen Lager erstmals für ein breiteres Publikum aufbereitet ist. Von Anfang 1933 bis Mitte 1934 befand sich ein solches frühes Konzentrationslager im Schloss Colditz. Während der Zeit waren etwa 2000 Häftlinge untergebracht.

Schau besteht aus elf Stationen

Die Schau besteht aus elf Stationen und beleuchtet die Rolle und Funktion sowie die Vorgeschichte der frühen Lager im nationalsozialistischen Herrschaftssystem. Anhand exemplarischer Einzelschicksale führt sie die nie dagewesene Brutalität vor Augen, die schon die Frühphase der NS-Diktatur kennzeichnete.

Der Eröffnungsvortrag mit dem Titel „1933: Machtübergabe – Machtergreifung – Nationale Revolution: Der Weg in die NS-Diktatur“ wird von Klaus-Dieter Müller, Jahrgang 1955, gehalten. Er ist Historiker, Autor und Herausgeber mehrerer Publikationen zur NS-Diktatur und zu Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg und war langjährig in verschiedenen leitenden Funktionen an der Stiftung Sächsische Gedenkstätten tätig. Er zeichnet die Entwicklungslinien von der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler bis zum Abschluss der „nationalen Revolution“ im Juli 1933 nach.

Anfänge des Systems von Frühen Konzentrationslagern in Sachsen

Ein weiteres Thema sind die Anfänge und die Errichtung des Systems von Frühen Konzentrationslagern in Sachsen ab März 1933. Hierzu gehören Verhaftungsaktionen und ein kurzer Überblick über Funktion, Arten, Verteilung und Dimensionen der Frühen Konzentrationslager sowie ihre Bedeutung für die Etablierung des Systems der großen Konzentrationslager ab 1937. Anschließend an den Vortrag führt Anna Schüller, Lehrerin, Vorständin der Geschichtswerkstatt Sachsenburg und sLAG-Sprecherin, durch die Ausstellung.

Der Eintritt ist kostenfrei. Die Ausstellung wird bis zum 6. August im Schloss Colditz zu sehen sein. Diese befindet sich im Fürstenhaus des Schlosses und ist kostenfrei während der Öffnungszeiten zugänglich. Weitere Informationen unter:

www.slag-aus-ns.de.

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