Seit neun Monaten sind Lindsay Oppermann aus Eilenburg und Cedric Fritzsch aus Taucha bereits in den Vereinigten Staaten von Amerika. Sie nehmen am Parlamentarischen Patenschafts-Programm (PPP) teil. Als Patin agiert die nordsächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Christiane Schenderlein, die Jugendliche aus der Region Nordsachsen zur Teilnahme am PPP ermuntert, denn seit dem 2. Mai läuft die Bewerbungsphase für das 41. PPP 2024/2025. Bewerben können sich alle Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 17 Jahren sowie junge Berufstätige bis 24 Jahre.
Die Schülerinnen und Schüler besuchen in den USA eine High School, die Berufstätigen ein Community College oder eine vergleichbare Einrichtung und absolvieren anschließend ein Praktikum in einem amerikanischen Betrieb. Üblicherweise wohnen die Stipendiatinnen und Stipendiaten während des Aufenthalts in Gastfamilien.
Cedric Fritzsch war in Alaska
Cedric Fritzsch hatte bei der Bewerbung geäußert, dass er eher einen der nördlichen Bundesstaaten bevorzugen würde. Sein Wunsch wurde mehr als erfüllt, es wurde Alaska. Er beschreibt in einer E-Mail an Christiane Schenderlein Alaska als einen der schönsten Orte, an dem er je gewesen sei. Im Winterparadies Kenai lag ungefähr ein Meter Schnee. Die Temperaturen seien dabei „gar nicht so kalt, wie man es von Alaska erwarten würde, meistens um die minus 5 bis minus 15 Grad kalt“, was seiner Meinung nach sehr gut auszuhalten war. Es gab allerdings auch Tage, wo es minus 30 Grad kalt war.
„Nationalpark selbst ist so groß, dass man wirklich mehrere Stunden durchs Nichts fahren kann.“
„Da springt dann auch das Auto nicht mehr so einfach an und Rausgehen macht auch keinen Spaß mehr“, so Cedric Fritzsch. Die Natur hat er bis zum Schneefall sehr genossen, im Winter „lieber aus dem Auto heraus“. Beeindruckt hat Cedric der Denali National Park. Der Denali ist der größte Berg Nordamerikas und der „Nationalpark selbst ist so groß, dass man wirklich mehrere Stunden durchs Nichts fahren kann.“
Schlechtet Mobilfunk und minus 20 Grad
„Ich muss zugeben, dass das aber auch ein bisschen gruselig ist, weil man mit nur schlechtem Mobilfunk und minus 20 Grad dauerhaft im Hinterkopf hat, dass man ein ziemlich großes Problem hat, sollte man liegen bleiben“, fasst er seine Eindrücke von einer Reise zusammen. So sehr er seine Zeit in Amerika genießt, macht er sich doch langsam Gedanken über seine Rückkehr nach Deutschland. Er überlegt, ob er ein Studium in Leipzig beginnt. Ob es Informatik oder Elektro-/Informationstechnik sein soll, müsse er sich auch noch überlegen.
Für Lindsay Oppermann ging es mit dem PPP in den Südosten des Landes, genauer nach Pelham in Alabama. Auch sie hatte viele schöne Erlebnisse. Ausflüge mit ihrer Gastfamilie oder anderen PPP-Stipendiaten gingen nach New York, Washington DC, Mississippi und die Universal Studios in Orlando. Durch die Aufgaben innerhalb des PPP, wie Sozialstunden und Projekte, konnte sie sich gut in die Gesellschaft in ihrer Umgebung einbringen und mit vielen unterschiedlichen Leuten zusammenarbeiten.
Komplett anderes Bildungssystem
Ungewohnt waren für Lindsay anfangs die in den USA größeren Läden, die nach außen freundlicher wirkenden Menschen und das komplett andere Bildungssystem. Die normalen Klassen empfindet Lindsay „für Austauschschüler oftmals sehr einfach“, weshalb sie empfehlen würde, in fortgeschrittenen Klassen zu starten. Spaßig sind für die Eilenburgerin die „zahlreichen Events rund um die Schule, wie Sport- oder Tanzveranstaltungen“.
Christiane Schenderlein freut sich über „die tollen Erfahrungsberichte“ von Lindsay und Cedric. Das PPP biete jedes Jahr die Chance auf ein einzigartiges, erlebnisreiches Jahr in den Vereinigten Staaten. Gern ist die nordsächsische Bundestagsabgeordnete „auch im nächsten Jahr bereit, wieder Patin für junge Nordsächsinnen und Nordsachsen zu sein“. Die Bewerbung ist ab sofort möglich.
Die Bewerbung ist online oder über ein Formular per Post möglich. Weitere ausführliche Informationen zur Bewerbung und zum Auswahlverfahren sind im Internet unter www.bundestag.de/ppp verfügbar.