Leipzig. Ein Riese ist zum Leben erwacht: Im Leipziger Schulbiologiezentrum kann man derzeit eine der größten Blüten der Welt bewundern. Die Teufelszunge, eine tropische Pflanze, treibt gerade ihre riesige Blüte aus und ist bereits über 1,70 Meter hoch. „Sie hat jetzt wohl ihren Höhepunkt erreicht“, sagt Axel Rehm, der Leiter des Schulbiologiezentrums. Was viele nicht wissen: die Teufelszunge ist zwar ein Augenschmaus, aber: „Die Blüte stinkt bestialisch nach verwesendem Fleisch“, sagt Rehm.
Als er die Riesenblüte fotografiert hat, musste er dafür auf eine Leiter steigen und sich dabei die Nase zuhalten. In der Mitte der Blüte ragt der etwa 1,50 große Kolben der Pflanze gen Himmel.
Die Teufelszunge stammt ursprünglich aus Südostasien und gehört zur Gattung der Titanwurze innerhalb der Familie der Aronstabgewächse. Sie wächst aus einer Knolle und kann bis zu 2,5 Metern hoch werden und blüht nur alle zwei Jahre. Am wohlsten fühlt sich die Monsterpflanze bei tropischen Temperaturen über 20 Grad Celsius. Deshalb steht sie im Winter im Gewächshaus und wird im Sommer – ab Mitte Mai – aber ins Freie geholt.
Die Schulleiterin der Henriette-Goldschmidt-Schule, Sigrun Helfricht hatte die Pflanze dem Botanischen Lehrgarten vergangenes Jahr geschenkt. Die Knolle bildete zunächst ein riesiges grün-rot gesprenkeltes Blatt – „so groß wie ein Sonnenschirm“, sagt Rehm. In diesem Jahr nun blüht der Riese zum ersten Mal.
Wer die Teufelszunge mit eigenen Augen betrachten will, kann sie kostenfrei im Schulbiologiezentrum betrachten. Allerdings müsse Besucher schnell sein. Die Blüte dauert in der Regel nur drei bis vier Tage an. Geöffnet ist Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und Freitag von 8 bis 13 Uhr. Gina Apitz
Der Botanische Lehrgarten des Schulbiologiezentrums befindet sich im Schleußiger Weg 1, 04275 Leipzig, an der Bushaltestelle „Rennbahn“, Die Busllinien 60 und 74 halten dort. Parkplätze und Fahrradständer sind ebenfalls am Schulbiologiezentrum vorhanden.