Auch in Leipzig die vorherrschende Sucht: Alkoholabhängigkeit. Foto: J. Bredehorn/pixelio.de

Vor allem jüngere Konsumenten vermischen immer öfter legale und illegale Substanzen. Wie aus dem aktuellen Suchtbericht 2018 des Gesundheitsamtes hervorgeht, prägt dies alle Bereiche der Suchthilfe und stellt sie vor neue Herausforderungen.

Der Bericht zeigt auch, dass inzwischen Alkohol und illegale Drogen in etwa gleich häufig missbraucht werden. „Suchterkrankungen sind für die betroffenen Menschen, deren Angehörige und Freunde oftmals mit viel Leid verbunden. Es ist und bleibt deshalb ein wichtiges Anliegen, die präventiven und die aufsuchenden Angebote auszubauen und zu stärken“, erklärt Bürgermeister Thomas Fabian. Die Daten aus den Suchtberatungsstellen für 2017 verweisen mit über 4.000 Klienten in der ambulanten Betreuung wie in den vergangenen Jahren auf eine hohe Inanspruchnahme der Beratungs- und Behandlungsangebote durch Suchtkranke bzw. Angehörige. Die meisten Klienten kamen wegen einer Alkoholabhängigkeit. Mit 1.752 Fällen (rund 49 %) ist diese Gruppe am häufigsten vertreten. 1.641 Klienten haben sich wegen einer Abhängigkeit von illegalen Drogen an die Beratungsstellen gewandt.

Die Entwicklung zeigt hier auch 2017 eine hohe Zahl von Menschen, die von stimulierenden Substanzen abhängig sind (v.a. Crystal Meth, 746 Fälle, 2016: 750), ebenso von Heroin (566 Fälle, 2016: 637). Bereits seit 2015 wird von einer Häufung der Cannabis-Abhängigkeit berichtet. Vor allem bei jungen Klienten stiegen die Fallzahlen auf 300 (2016: 289); häufig auch in Kombination mit anderen Drogen. Die Problemlagen süchtiger Menschen werden vielfältiger. Das erfordert differenzierte Angebote in der städtischen Suchthilfe und Prävention ist wichtiger denn je.

Die von der Stadt Leipzig geförderten Jugendschutzprojekte haben fast 5.000 junge Menschen erreicht. Das Projekt „Wandelhalle Sucht“ der Suchtselbsthilfe Regenbogen leistete dabei mit seinen ehrenamtlichen Mitarbeitern einen großen Beitrag zur Alkoholprävention: An 131 Veranstaltungen nahmen mehr als 1.700 Personen teil. Auch die Polizeidirektion ist eine wichtige Akteurin in der Leipziger Suchtpräventionslandschaft. Die Beamten organisierten mehr als 100 Veranstaltungen für gut 2.200 Schüler und Lehrkräfte.

Die Hilfesysteme sind darauf ausgerichtet, die Lebensqualität Betroffener zu erhöhen. Außerdem liegt ein Schwerpunkt auf der Prävention von durch Drogenkonsum verursachten Infektionskrankheiten. Unterstützung bieten unter anderem der Bereich Erwachsenenstreetwork oder Projekte zur Verhinderung oder Beendigung von Obdachlosigkeit.

Aufsuchende Angebote für alkohol- und drogenabhängige Menschen wurden ausgebaut und haben sich zu einem festen Bestandteil des Hilfesystems entwickelt. PM

Der Suchtbericht ist unter www.leipzig.de/suchthilfe als Download zu finden.

 

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