Döbeln. Die Weihnachtszeit ist eine besondere Zeit, auch für Schauspielerinnen und Schauspieler des Mittelsächsischen Theaters wie Anna Luise Barth, Julias Klawonn und Lukas Reinsch. Sie lieben die vorweihnachtliche Atmosphäre – auch wenn sie davon nicht so viel mitbekommen. Denn Weihnachtszeit heißt auch: spielen, spielen, spielen …
Sie stehen beim diesjährigen Weihnachtsstück, der Komödie von Erich Kästner,„Klaus im Schrank oder Das verkehrte Weihnachtsfest“ auf der Bühne – am 23. Dezember im Freiberger Theater und am 25. Dezember in Döbeln. Weihnachten feiern sie trotzdem. „Ich liebe Weihnachten. Ich feiere Heiligabend immer mit meinen Eltern und meinem Bruder. In diesem Jahr feiern wir richtig groß, weil mein Bruder die Familie seiner mexikanischen Freundin eingeladen hat“, blickt Anna Luise Barth voraus. Die Vorfreude auf eine große Weihnachtsparty in Freiberg ist ihr deutlich anzusehen. Die 23-Jährige, die derzeit ihr letztes Studien-Jahr in Berlin absolviert, erlebt mit dem Weihnachtsstück ihre erste Inszenierung am Mittelsächsischen Theater – als Gastschauspielerin. Sie steht also erstmals in der Weihnachtszeit auf der großen Bühne. An den Weihnachtsfeiertagen zu arbeiten, ist für die Freibergerin dennoch nichts Unbekanntes. Schließlich sind ihre Eltern Musiker am Theater.
Auch Julia Klawonn freut sich auf das Weihnachtsfest. „Ich verbringe Heiligabend mit meinem Mann zuhause in Dresden – ganz entspannt“, sagt die erfahrene Schauspielerin, die zu Weihnachten immer etwas ganz Besonderes kocht. In diesem Jahr kommt Lasagne auf den Tisch. „Da koche ich zwei Tage. Das wird lecker. Ich freu mich schon riesig drauf.“ Auch 2022 hat der 24. Dezember einen festen Ablauf: „Ein gemütliches Frühstück, ein Spaziergang, danach vielleicht ein schöner Film, dann die Bescherung und am Abend vielleicht noch ein Film.“ In Sachen „Bescherung“ ist sie übrigens auf der sicheren Seite. Die meisten Geschenke hat sie schließlich bereits im Sommer gekauft. Anders als Anna Luise Barth. Die ist eher eine „Last-Minute-Shopperin“.
Lukas Reinsch ist längst in Weihnachtsstimmung. Schließlich laufen die Proben für das Weihnachtsstück schon seit Oktober. Für den 27-Jährigen ist es die erste Spielzeit am Mittelsächsischen Theater. Und er genießt diese weihnachtliche Vorfreude – auf und neben der Bühne. In seiner Wohnung in Freiberg darf bei dem gebürtigen Trierer auch die passende Dekoration nicht fehlen. Zwischen Proben und Vorstellungen lässt er sich natürlich auch den gemütlichen Bummel über den Weihnachtsmarkt nicht entgehen. Den 24. Dezember verbringt Lukas Reinsch in diesem Jahr mit seiner Freundin in Mittelsachsen. Das gewohnte Heiligabend-Familienfest wird zwischen Weihnachten und Neujahr nachgeholt. Und auch aus einem anderen Grund ist Weihnachten 2022 für die Familie des 27-Jährigen ein ganz besonderes Weihnachtsfest: „Zum ersten Mal seit 58 Jahren feiert meine Oma Weihnachten nicht Zuhause.“ Die drei Schauspieler hat es immer auf die Bühne gezogen. „Ich habe mich schon als Kind gern verkleidet. Meine Mutter hat mir früher oft Geschichten vorgelesen. Das war es für mich fast logisch, dass ich Schauspielerin geworden bin“, erinnert sich Julia Klawonn. Lukas Reinsch ergänzt: „Theater war für mich immer spannend. Im Jugendtheater in Trier war vor einigen Jahren eine Rolle frei, mein Anfang als Schauspieler. Ich bin nicht mehr von der Bühne losgekommen. Ich bin froh, dass mich meine Eltern so unterstützt haben.“ Wäre es nach den Eltern gegangen, wäre Anna Luise Barth nie Schauspielerin geworden: „Sie wollten nicht, dass ich das mache, weil sie selbst Schauspieler sind.“ A. Neustadt