Der Sänger Björn Casapietra möchte mit seiner Musik den Menschen Hoffnung schenken. Foto: Stella Casapietra

Wurzen. Am 8. Mai kommt der Sänger Björn Casapietra für ein Konzert nach Wurzen. Im Gespräch mit dem SachsenSonntag spricht der Wahlberliner über seine sächsischen Wurzeln und darüber, welchen Einfluss der russische Krieg in der Ukraine auf sein musikalisches Programm hat.

Herr Casapietra, was verrät ihr italienischer Nachname über Ihre Biografie?

Geboren bin ich in Italien – In Genua. Aufgewachsen bin ich in der DDR. Mein Vater ist Sachse und meine Mutter Italienerin. Übrigens habe ich die erste Zeit meines Lebens als Baby in Leipzig gelebt.

Wie kamen Sie zur Musik?

Meine Mutter war Opernsängerin, mein Vater war einer der berühmtesten Dirigenten Leipzigs. Er war Chef der Dresdner Philharmonie und Chef des Leipziger Rundfunkchors. In der Messestadt ist sogar eine Straße nach meinem Vater benannt: der Kegelweg.

Was können Gäste bei Ihrem Konzert erwarten?

Das schönste Programm, die schönste Tournee, mit der ich jemals unterwegs war. Wir leben im Augenblick in heftigen Zeiten. Erst zwei Jahre Pandemie und jetzt dieser russische Angriffskrieg. Musik hat jetzt die Aufgabe zu heilen. Und womit könnte das besser funktionieren als mit Himmelsliedern. Das Ave Maria von Schubert, das Halleluja von Leonard Cohen.

Was verbinden Sie mit der Stadt Wurzen?

Wir haben sehr viele Jahre daran gearbeitet, in Wurzen ein Gastspiel geben zu dürfen. Mein letztes Konzert ist mir in großartiger Erinnerung geblieben. Diesmal möchte ich Wurzen erobern. Ich möchte ein Konzert singen, dass keiner mehr vergisst.

Sie haben auch ukrainische Lieder im Repertoire. Wie kamen Sie auf die Idee?

Ich habe eine ukrainische Familie bei mir zu Hause aufgenommen. Eine Mutter mit zwei Kindern. Die haben mein Schlafzimmer und ich schlafe auf der Couch. Das ist das Mindeste, was ich tun kann. Mich nimmt die Brutalität dieses Kriegsverbrechers namens Putin wirklich sehr mit. Und ich musste irgendwas tun. Und jetzt werde ich bei meinem Programm dieses wunderschöne ukrainische Volkslied einbauen. Ich habe das Gefühl, ich muss gegen diesen Krieg ansingen.

Noch ein paar letze Worte an die Leserinnen und Leser?

Diese Himmelslieder, mit denen ich jetzt nach Wurzen komme, sind prädestiniert dafür, den Menschen Kraft und Hoffnung zu schenken. Ich möchte, dass mein Publikum aus dem Konzert heraus geht und das Gefühl hat, dass die Sterne am Himmel etwas heller leuchten. PSZ

Björn Casapietra singt am Sonntag, den 8. Mai, im Dom St. Marien zu Wurzen. Weitere Informationen: www.casapietra.de

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