Unterwegs mit Lesestoff: Matthias Krzepek und Steffen Hertha vom Hausdienst der Leipziger Städtischen Bibliotheken. Foto: Pauline Szyltowski

Leipzig. Die Leipziger Städtischen Bibliotheken mit ihren 15 Außenstellen bieten in der ganzen Stadt Zugang zu rund einer Million Medien, darunter Bücher und Hörbüchern, Kataloge, Noten, Zeitschriften, CDs, DVDs und Spiele. Bei einer Jahresgebühr von 20 Euro, und mit Leipzig-Pass 10 Euro, zahlt sich der Bibliotheksausweis sehr schnell aus. Doch was ist, wenn man aufgrund von Krankheit oder Gebrechen im Alter nicht mehr zur Bibliothek gehen oder gar das Haus verlassen kann?

Das haben sich vor inzwischen 20 Jahren auch die Mitarbeiter der Städtischen Bibliotheken gefragt. Als Antwort darauf wurde der Hausdienst ins Leben gerufen. Nachdem coronabedingt pausiert werden musste, freuen sich die beiden Mitarbeiter Matthias Krzepek und Steffen Hertha, den besonderen Service seit Juli wieder anbieten zu können. „Gerade nach der Pandemie ist der persönliche Kontakt bei den Hausbesuchen fast wichtiger als das Buch, das wir vorbeibringen“, erzählt Krzepek. Sein Kollege ergänzt: „Wir sind nicht wie die Pizzaboten, sondern bleiben auch mal 15 Minuten länger da und unterhalten uns ein bisschen mit den Menschen, die wir beliefern.“

Die Bestellung erfolgt telefonisch oder per E-Mail. Manche Nutzerinnen und Nutzer geben eine Medienliste durch, mit anderen wird im Gespräch das Interessengebiet besprochen. Im Anschluss stellt einer der beiden Männer Empfehlungen zusammen. „Neben Noten, Musik und Briefmarkenkatalogen werden vor allem Bücher bestellt oder von Menschen, die nicht mehr gut sehen können Hörbücher. Es gibt ein breites Spektrum an Themengebieten von Liebesgeschichten über Biografien bis hin zu Science Fiction“, erzählt Steffen Hertha. „Einige Genre werden besonders gern gelesen“, widerspricht der 35-jährige Krzepek schmunzelnd. „Krimis gehen immer. Die Damen interessieren sich besonders für historische Liebesromane – die Herren ordern häufiger Agenten-thriller oder Kriegsgeschichten.“

Ist die Medienauswahl getroffen und zusammengestellt bringt einer der beiden Mitarbeiter sie zum vereinbarten Termin kostenfrei zuhause vorbei. „Die freundlichen Boten aus der Nachbarschaft“ vom Hausdienst der Städtischen Bibliotheken lieben ihren Job. Das beweist alleine das breite Lächeln, mit dem Sie über ihre Tätigkeit sprechen. „Uns wird sehr viel Dankbarkeit entgegen gebracht von den Leserinnen und Lesern, die wir besuchen. Wenn wir uns für ein Gespräch, etwa über die gelesenen Bücher, noch etwas Zeit nehmen, dann freuen sie sich um so mehr“, so Krzepek. „Bei so einer Arbeit geht man mit einem richtig guten Gefühl in den Feierabend, das können sicher nicht viele von sich behaupten“, fügt sein 45-jähriger Kollege hinzu.

Aktuell machen um die 45 Nutzerinnen und Nutzer von dem Hausdienst Gebrauch. „Da ist aber noch Luft nach oben. Wir haben noch Kapazitäten“, sagt Steffen Hertha. Gerne würde er weitere Menschen mit Büchern und anderen Medien beliefern. Matthias Krzepek stimmt ihm zu und sagt: „Die meisten Leute, die den Service nutzen, waren vorher schon treue Besucherinnen und Besucher der Bibliotheken. Wir würden uns auch freuen, neue Nutzerinnen und Nutzer für den Hausdienst gewinnen zu können.“ PSZ

Wer den Hausdienst der Leipziger Städtischen Bibliotheken gerne nutzen möchte, kann sich informieren, unter der 0341 123 53 53 oder per Mail an bibliothek.hausdienst@leipzig.de

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