Altenburg. Die Skatstadt zeigte sich am Sonnabend, dem 10. Juli, bei strahlendem Sommerwetter regenbogenfarben: Der erste Christopher-Street-Day (CSD) in Altenburg begann mit einer bunten Parade vom Bahnhof in Richtung Innenstadt. Mitorganisiert wurde die auch überregional in den Medien vielfach beachtete Veranstaltung von Torge Dermitzel. „An diesem Tag soll es darum gehen, ins Gespräch zu kommen, Vorurteile abzubauen und sich mit Menschen auszutauschen, die ähnliche Erlebnisse hatten und Erfahrungen gemacht haben“, hatte der Sprecher des CSD-Bündnisses Altenburg im Vorfeld gesagt und sich ein „buntes, offenes Fest für Diversität, Offenheit und Akzeptanz“ gewünscht.
Diese Hoffnung erfüllte sich wohl zu großen Teilen, denn am Ende zogen die Beteiligten ein positives Resümee.
Ein paar organisatorische Dinge seien noch nicht ganz rund gelaufen, ließ Torge Dermitzel in einem ersten Fazit durchblicken. „Es war schließlich auch das erste Mal“, verweist er auf Erfahrungen, die man sammeln müsse. Manches sei vielleicht ein bisschen zu weitläufig sei es gewesen – da wollte man wegen Corona allerdings sichergehen „und kein Superspreader-Event werden“, so der 22-Jährige.
Zahlreiche Gäste auch von außerhalb
Eines der Hauptanliegen allerdings wurde deutlich an diesem ersten CSD in Altenburg: Die knapp 600 Menschen, die sich in den Umzug einreihten, zeigten Flagge und demonstrierten für die Rechte von homosexuellen, bisexuellen, transgender, intersexuellen und queeren Menschen. Viele Altenburger sind mit dabei gewesen, haben Farbe und Freude mitgebracht. Andere kamen extra angereist: aus Leipzig, Dresden, Chemnitz und sogar aus Hamburg und Berlin. Mit ihren Bannern luden sie ein, sich gegen Rechts, gegen Homophobie und Rassismus zu stellen. Menschlichkeit, Liebe und Rechte für die LGBTQ-Community waren die großen Botschaften.
Altenburgs Oberbürgermeister begeistert
Altenburgs Oberbürgermeister, André Neumann (CDU), fiel mit seinem Anzug auf unter den Teilnehmenden. Er schaute sich das Geschehen auf dem Markt an und war begeistert: „Wenn es nach mir geht, gern nächstes Jahr wieder.“ Für ihn spielte übrigens das Rahmenprogramm eine ebenso wichtige Rolle wie die Demo. Das gebe allen Altenburgern die Möglichkeit, sich zu informieren – auch den Zaungästen. Zufrieden mit dem Verlauf der Demo war auch Ronny Thieme, der zuständige Fachbereichsleiter im Landratsamt.
Nächstes Jahr soll es einen zweiten CSD in Altenburg geben. Möglicher Termin: der 9. Juli 2022. „Ziel ist es aber ja irgendwie, dass wir so einen Tag irgendwann nicht mehr brauchen“, so Torge Dermitzel – weil alle Menschen dann gleiche Rechte hätten. RM/VG