Region. Der Fußball im Kreisverband Muldental/Leipziger Land lebt nach dem Corona-Lockdown wieder. Vor-Ort-Termin im Husaren-Sportpark in Grimma. Harald Sather, der Präsident des Kreisverbandes Muldental/Leipziger Land ist guter Dinge. Und das aus gutem Grund. Schließlich kann nach dem Corona-Lockdown endlich auch wieder Fußball gespielt werden – und das nicht nur bei der derzeit laufenden Europameisterschaft sondern auch in der Region.
„Die Stimmung unter den Fußballern der Region ist dementsprechend gut. Alle sind heiß darauf, endlich wieder auf dem Rasen zu stehen“, freut sich Harald Sather. Als Präsident des Kreisverbandes Muldental/Leipziger Land hat er derzeit alle Hände voll zu tun. „Unser Ziel war es, dass alle Mannschaften bis Ende Juni wenigstens noch ein Heim- und ein Auswärtsspiel absolvieren, damit auf den Plätzen endlich wieder etwas passiert.“ Bis auf den BC Hartha hatten zunächst alle Vereine des Kreisverbandes zugesagt. Als die Spiele dann tatsächlich möglich waren, sagten plötzlich zehn bis 15 Vereine ab – aus den unterschiedlichsten Gründen. „Diese plötzlichen Absagen waren für uns sehr enttäuschend, aber wir sind niemandem böse. Unser Angebot ist ja freiwillig.“
Meldefrist bis 30. Juni
Die insgesamt 76 Vereine des Kreisverbandes sollen sich bei den aktuellen Testspielen einen Überblick verschaffen, auf welche Spieler sie nach der siebenmonatigen Zwangspause weiter bauen können. Schließlich läuft die Meldefrist der Mannschaften für die Saison 2021/22 am 30. Juni ab. Am 1. Juli startet offiziell die neue Saison. Bislang ist auf den Meldelisten aber noch nicht viel passiert, doch das kennt Harald Sather seit Jahren. „Die Meldungen trudeln meist erst kurz vor knapp ein. An den letzten fünf Tagen geht es hoch her. Das ist aber kein Corona-Phänomen, das ist normal“, erklärt Harald Sather gelassen. Insgesamt seien die Fußballer des Kreisverbandes mit ihren insgesamt etwa 9.000 Mitgliedern gut durch die Pandemie gekommen. Nach aktuellem Stand müsse keiner der 76 Vereine aufgeben.
Rückläufige Zahlen beim Nachwuchs – eSport im Kommen
Große Bedenken hat Harald Sather aber bei der Entwicklung des Nachwuchses. „Vor allem bei der A- und B-Jugend waren die Zahlen schon vor der Corona-Pandemie rückläufig. Das hat sich in den letzten Monaten natürlich verstärkt“, erklärt der Kreisverbandspräsident und ehemalige FIFA-Schiedsrichter. Unter anderem gehen immer mehr Spieler zum eSport – ein Trend, der sich nun auch sichtbar auf die Verbandsstruktur auswirkt. Ab dem 1. Juli gibt es mit Dominik Hildebrandt einen separaten eSport-Verantwortlichen. Auch im Frauen- und Mädchenfußball gehe das Interesse weiter zurück. Auch das war bereits vor der Pandemie deutlich sichtbar. Aktuell gibt es auf dem Gebiet des Kreisverbandes nur noch ganze vier Frauen-Mannschaften, die seit der vergangenen Saison im Leipziger Fußballverband spielen. Hier will man in den kommenden Jahren weiter kräftig die Werbetrommel rühren und dabei schon bei den Jüngsten ansetzen. Neben den Test- und Freundschaftsspielen stehen derzeit aber auch noch einige Pflichtspiele auf dem Programm. Schließlich stehen noch die Entscheidungen im Pokal an. Für die Fortsetzung der Pokalsaison wurden Extra-Verträge geschlossen, um Rechtssicherheit zu haben. Schließlich geht die Saison offiziell am 30. Juni zu Ende. Die Finals sind für den 10. und 11. Juli geplant.
Kommende Saison wird „ganz normal“ geplant
Das Zu-Ende-Spielen der Pokalsaison kostet den Kreisverband etwa 8.000 Euro. Außerdem wurde den Vereinen in der Saison 2020/21 die Verbandsumlage erlassen, was zu etwa 20.000 Euro Mindereinnahmen führte. Dennoch stellt Harald Sather klar: „Wir wollen den Fußball im Kreisverband wieder vorantreiben. Uns ist es wichtig, dass sich hier auf den Plätzen wieder etwas bewegt.“
Und auch beim Blick auf die kommende Saison ist der Kreisverbandspräsident durchaus optimistisch. Die kommende Saison werde „ganz normal“ geplant. „Das muss einfach funktionieren. Ich bin mir ganz sicher, dass sich die Impfungen auch bei uns positiv auf die Gesamtlage auswirken werden. Das Schlimmste wäre tatsächlich, wenn man den gesamten Sport im Herbst noch einmal lahmlegen würde. Das darf einfach nicht passieren.“ Andreas Neustadt