Bei Redaktionsschluss war der Weißeplatz durch einen Bauzaun bizarr zerstückelt. Foto: Anke Brod

Was lange währt, wurde endlich gut. Die Oberschule am Weißeplatz in Stötteritz erstrahlt  nach gut vierjähriger Sanierungs- und Umbauzeit in neuem Glanz.

Die Bauarbeiter rückten 2014 an, um das Kerngebäude direkt am Park mitsamt Erweiterungsanbau anzugehen. Dies war   2016 als erstes fertig. Infolge wurden die 120 Jahre alte Turnhalle und das zweite Haus parallel zur Rudolph-Hermann-Straße saniert. Anstelle der einstigen Matschfläche an der Stirnseite wartet  dort zudem ein funkelnagelneuer Ballplatz auf Spielwillige. Der Haupteingang der Oberschule am Weißeplatz bleibt mit der Ferdinand-Jost-Straße 33 als Postadresse  bestehen.
Anwohnern, LehrerInnen und SchülerInnen wurde während der staubversetzten und lauten Bauzeit über Gebühr viel Geduld abverlangt – gelehrt und gelernt wurde inmitten der Großbaustelle mangels Alternative  trotzdem. Improvisationen und räumliche Notlösungen waren an der Tagesordnung. Ursprünglich sollten die Sanierung und Modernisierung aller drei Gebäudekomplexe lediglich von 2014 bis 2016 dauern. Doch stellten Fachleute nach Auskunft des Amtes für Jugend, Familie und Bildung der Stadt Leipzig bei der Untersuchung der vorhandenen Bausubstanz umfangreiche Mängel fest. So zogen sich die  Maßnahmen bis 2018 dahin. Mit dem reinen Sanierungsplan hatte man im Frühjahr 2013 begonnen.

Heiß umstritten war zwischen Bürgern und Schulbetreibern die potenzielle Nutzung des Weißeplatzes als erweiterter Schulhof – das alte  Außenareal der Schule werde heutigen Anforderungen an Pausenhöfe nicht mehr gerecht, führten  Lehrer und Eltern an. Inzwischen gibt es dazu ein offizielles Statement. Aktuell äußerst sich das Amt für Jugend, Familie und Bildung der Stadt Leipzig wie folgt: „Die der Schule während der Bauphase zur Verfügung stehende Parkfläche bleibt auch nach Abschluss der Sanierungsarbeiten für schulische Zwecke nutzbar, weiterhin aber öffentlich gewidmet. Der Park am Weißeplatz wird als sogenanntes Gartendenkmal bezeichnet, weswegen eine Einziehung als Schulhof nicht ohne Weiteres möglich ist. Der Parkbereich soll für die Schule als Ruhezone im Grünen genutzt werden. Die bisherigen Wegebeziehungen im Park bleiben vollständig für die Öffentlichkeit erhalten.“

Eine Seniorin, die in Stötteritz zuhause ist und  sich mit ihrem „Damenclub“ jahrelang zum Klönen und Ausruhen unter den alten Bäumen im Park traf, ist traurig. Ihr gefalle es hier zwischen den hässlichen Metallabsperrungen seit einigen Jahren überhaupt  nicht mehr. „Woanders komme ich mit dem Rollator aber leider nicht mehr hin“, bedauert sie.

Bis Redaktionsschluss glichen die Bauzäune auf dem Weißeplatz eher einer bizarren Grünflächenzerstückelung, von „Wegebeziehungen für die Öffentlichkeit“  keine Spur. Anke Brod

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