Am 12. März ist Weltnierentag. Leipzigs nierenkranke Fünffach-Mutter musste lange warten, bis endlich passende Organe für eine Transplantation bereitstanden. Aber genau zum Geburtstag bekam Diana (42) ihr größtes Geschenk.
Und wie sie nun die Schokoladenseite des Lebens genießt! „Endlich kann ich einfach mal wieder Süßes essen“, schwärmt die Naschkatze. Sie weiß, dass dies nur ein kleiner Baustein zu ihrem neuen Glück ist. Umso mehr freut sie sich, endlich die zeitaufwendige Dialyse hinter sich zu lassen. „Es war schon ein unheimlicher Kraftakt, meine Familie und die Dialyse an drei Tagen in der Woche unter einen Hut zu bringen“, erinnert sich Diana. Über fünf Jahre kämpfte die Mutter von Sophia (19), Saskia (18), Leon (17), Lex (12) und Soraja (11) um ein Stück Normalität.
Nachdem Ärzte bei Diana Diabetes diagnostizierten und die Nieren im Laufe der Zeit nur noch stark eingeschränkt funktionierten, wurde eine Transplantation unausweichlich. Das Problem in der ohnehin äußerst angespannten Organspende-Situation: Die Leipzigerin benötigte eine Niere und eine Bauchspeicheldrüse gleichzeitig. Eine sehr seltene Transplantations-Kombination, die in Deutschland aufgrund fehlender Organe pro Jahr nur etwa 100 Mal möglich ist.
Für die Wartende begann eine jahrelange Achterbahnfahrt der Gefühle zwischen Hoffen und Bangen. „Denn ich lag schon mehrmals auf dem OP-Tisch. Aber im letzten Moment musste die Doppeltransplantation immer wieder verschoben werden, weil die letzten Verträglichkeitstests ungünstig ausgefallen waren“, denkt Diana zurück. Dann geschah das Wunder, wie sie es nennt.
„Es war der 11. Oktober 2019. Ich wollte gerade wieder zur Dialyse aufbrechen, als ich einen Anruf erhielt, dass zwei Organe für mich bereitstehen“, erzählt die Sächsin. Der sechste (!) Versuch auf dem Weg zu einem besseren Leben. In den frühen Morgenstunden des 12. Oktobers, genau an ihrem Geburtstag, wurden Diana im Universitätsklinikum Leipzig eine Niere und eine Bauchspeicheldrüse transplantiert. Erfolgreich.
Ehemann Michael (40) hielt seiner Frau in der Zeit den Rücken frei und kümmerte sich liebevoll um die fünf Kinder. „Zwar muss ich täglich rund zehn Tabletten zu mir nehmen, um Abstoßungsreaktionen des Körpers zu verhindern, aber trotzdem fühle ich mich insgesamt wie neugeboren“, sagt Diana überglücklich. „Ich konnte regelrecht zuschauen, wie meine Lebensenergie zurückkehrte.“
Nun kämpft die Fünffach-Mutter mittlerweile an einer ganz anderen Front. „Wir können als Großfamilie nie gemeinsam mit dem Auto unterwegs sein, weil wir nur ein kleines besitzen“, bedauert Diana. „So muss ich zweimal fahren, wenn die Kinder beispielsweise Oma und Opa auf dem Lande besuchen wollen.“ Deshalb träumt sie von einem größeren Wagen, in dem alle Platz haben. „Vielleicht passiert ja wieder ein Wunder“, hofft die Optimistin.
Thomas Gillmeister
