Auf dem Delitzscher Roßplatz gab es in der Weihnachtszeit eine außergewöhnliche Spendenaktion: „Trinken für den guten Zweck“ lautete das Motto, und dabei wurde zum Preis von 2,50 Euro Glühwein für die Großen und Kinderpunsch für die Kleinen ausgeschenkt.
Die Idee stammte von Christian Taatz, der in Schenkenberg das Unternehmen „TPV – Veranstaltungstechnik“ betreibt. Gemeinsam mit Freunden und Bekannten hat er dieses Event geplant, und sie halfen ihm auch bei der Umsetzung. Insgesamt waren zehn freiwillige Helfer vor Ort, die die Besucher des Glühweinstandes an acht Tagen bewirteten.
Glühwein-Sponsoren wurden gefunden
Schon nach der ersten Woche war der eingeplante Glühweinvorrat zur Neige gegangen, aber um die Aktion nicht vorzeitig abbrechen zu müssen, suchte man nach weiteren Glühwein-Sponsoren. Diesen fand man in der Person von Jens Müller – dem Betreiber der „Urlaub’s-Bar“ in der Bahnhofstraße. Dank seiner Glühwein-Spende konnte der Stand weiter offen gehalten werden.
Selbst das anhaltende Regenwetter schreckte die Besucher nicht ab – im Gegenteil. Christian Taatz: „Dabei war es weniger die Laufkundschaft auf dem Roßplatz, die Halt an unserem Stand machte. Es kamen gezielt Delitzscherinnen und Delitzscher zu uns, die von der Spendenaktion erfahren hatten.“ Am Ende kam eine Summe von 1370 Euro zusammen. Christian Taatz: „Den gesamten Umsatz haben wir, wie geplant, dem Ökumenischen Ambulanten Hospizdienst Nordsachsen gespendet.“
Nöte und Bedürfnisse schwerkranker Menschen
Im Mittelpunkt der ehrenamtlichen Hospizdienstarbeit beim Diakonischen Werk Delitzsch/Eilenburg e.V. stehen Nöte und Bedürfnisse schwerkranker Menschen sowie von deren An- und Zugehörigen. Das Anliegen der Hospizarbeit ist, ein Leben bis zuletzt lebenswert und ein Sterben in Würde nach den Wünschen der Betroffenen mit zu gestalten.
Birte Schiemann, Koordinatorin des Hospizdienstes in Delitzsch, war sehr erfreut – von der Aktion an sich und über die Spende, die daraus erwachsen war. Sie sagte: „Diese gute Nachricht berührt mich sehr – eine Spende in Höhe von 1370 Euro ist für unseren Hospizdienst eine große Summe. Neben der Förderung der Krankenkassen, der Städte und Kommunen, in denen wir tätig sind, sowie der Förderung des Land Sachsens sind wir auf Spenden angewiesen. Durch Spenden werden die Tätigkeiten finanziert, die nicht förderfähig sind, wie zum Beispiel die Trauerarbeit oder die Wertschätzung unserer Ehrenamtlichen.
Begleitung von Sterbenden im Hospizdienst
Das Ehrenamt bildet das Fundament unserer Arbeit, denn diese wunderbaren Menschen begleiten Schwerkranke und Sterbende sowie deren An- und Zugehörigen und schenken ihre Zeit. Bevor das Ehrenamt ausgeführt werden darf, muss ein Befähigungskurs besucht werden, in dem wir auf die Begleitung von Sterbenden im Hospizdienst vorbereiten. Zurzeit sind wir wieder auf der Suche nach Ehrenamtlichen und freuen uns, die Gelder für die Akquise, den Befähigungskurs und weiterhin auch für die Wertschätzung nutzen zu können. Mein ganz herzlicher Dank richtet sich an Christian Taatz, der durch seinen engagierten Einsatz und die tolle Idee ,Trinken für einen guten Zweck’ unsere Arbeit im Hospizdienst unterstützt.“ Andreas Bechert